Pflege des Siberian Husky
Diese Seite behandelt alles rund um die Pflege des Siberian Huskies.
Sie klärt folgende Fragen und Themen:
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Welche Bürsten brauche ich für meinen Husky?
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Wie oft sollte ich bürsten?
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Krallenpflege
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Ist es sinnvoll einen Siberian Husky zu waschen?
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Wie kann ich meinen Hund im Fellwechsel unterstützen?
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Zahnpflege, warum, wie und wie oft?
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Augen- und Ohren- sowie Pfotenpflege
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Showgrooming
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Mein Hund stinkt- Ursachen
1) Welche Bürsten brauche ich für meinen Husky?
Siberian Huskies haben einen sogenannten "double coat". Der Name klärt eigentlich schon recht gut, was dies bedeutet: denn das Fell hat zwei Schichten, einmal die Unterwolle und zum anderen das Deckhaar.
Die Unterwolle löst sich bei den meisten Siberians etwa 2x im Jahr, bei Rüden kann es auch nur 1x jährlich sein. Hündinnen haaren meistens 4-8 Wochen vor der nächsten Läufigkeit ab. Auch Außentemperaturen und die Jahreszeit spielt hierbei noch eine große Rolle.
Wie man auf dem Foto oben erkennen kann, haaren sie dann wahre Berge. Das ganze Fell, was man um den Hund herum erkennen kann, ist die Unterwolle. Sie ist i.d.R. komplett weiß, egal welche Grundfarbe der Hund in der klassischen Musterung hat. Bei Agoutis oder mostly blacks weicht dies natürlich ab. Damit man nicht einen ungepflegten Hund bekommt, ist es gerade in der Zeit des Fellwechsels enorm wichtig, den Hund täglich zu bürsten, denn das Fell juckt fürchterlich, wenn es nicht so schnell wie möglich vom Hundekörper entfernt wird und euer Liebling wird sich stark kratzen.
Grundsatz Nummer 1 beim Bürsten des Siberian Huskies: Nur Bürsten verwenden, die die Unterwolle rausziehen, keine Bürsten nutzen, die das Deckhaar kaputt machen! Denn dann brechen alle Deckhaare ab und euer Hund sieht sehr ungleich und ungepflegt aus, das Fell wird spröde. Deckhaare brauchen sehr lange um sich zu regenerieren.
NICHT verwenden sollte man folgende Bürsten:
Hier sind Bürsten, die sehr gut für den Double coat des Siberians geeignet sind:
2) Wie oft sollte ich bürsten?
Im Fellwechsel sollte man täglich mehrmals bürsten, sofern man den Hund nicht badet. Auf das Baden im Fellwechsel gehe ich weiter unten nochmal ein. Am besten geeignet hierfür ist wie oben beschrieben die Unterwollharke, aber auch der Eisenkamm. Die Softbürste oder die Activetbürste kann eher zum Einsatz kommen, wenn der Hund gerade nicht oder nur wenig haart. Haart der Hund gerade überhaupt nicht, ist das Bürsten eigentlich nicht notwendig. Da viele Menschen aber ihre Huskys sehr gerne bürsten, ist 1-2x in der Woche sicherlich eine sehr legitime Anzahl für die Fellpflege.
3) Krallenpflege
Die Krallenpflege ist für sehr viele Besitzer ein nicht notwendiges Übel. Ich möchte aber hier erklären, warum es so wichtig ist, regelmäßige Krallenpflege durchzuführen. Weiter unten zeige ich euch auch noch ein paar Tricks und die Anwendung sowie benötigte Utensilien.
Die Hundezehe besteht (von unten nach oben bzw von distal nach proximal) aus der Kralle an sich,
dann der Phalanx III, Phalanx II und Phalanx I, gefolgt vom Metacarpal.
Links im Bild sieht man eine korrekte Zehenstellung. Durch zu lange Krallen verändert sich die
Zehenstellung des gesamten Hundes und die Winkelungen zwischen den einzelnen Zehengelenken
vergrößern sich, was zu einer anatomischen Verlängerung des Hundezehs führt. Diese Verschiebung
der Gelenke setzt sich über den ganzen Hundekörper fort (Grundsatz actio gleich reactio) und
es verschieben sich weitere Gelenke auch im Schulter-, Hüft- und Wirbelsäulenbereich.
Es kommt zu einer massiven Fehlstellung, die sich durch Schonhaltung und falsch wirkende
muskuläre Kräfte immer mehr verstärkt.
So kann es zu Lahmheit, frühzeitigen Abnutzungs- oder Überlastungserscheinungen kommen.
Natürlich kann das Laufen auf festen Untergründen wie Teer und Pflaster dem Wachstum der Hundekralle etwas entgegenwirken, allerdings ist das ständige Laufen auf harten Böden nicht besonders gesund für die Hundeballen und Gelenke. Daher ist eine regelmäßige Krallenpflege (alle 2-4 Wochen) unerlässlich.
Ich weiß, wie schwierig es ist, die Krallenpflege bei zappelnden, bissigen oder ängstlichen Hunden durchzuführen. Ich hatte selbst so eine Kandidatin, bei der ich es aber auch mit viel Geduld, Ruhe und auch unerschütterlicher Konsequenz hinbekommen habe- im schlimmsten Fall muss man es mit unterschiedlichen Herangehensweisen ausprobieren oder die Krallen beim Tierarzt kürzen lassen (kostet wirklich nicht die Welt).
Nun möchte ich kurz darauf eingehen, mit welchen Utensilien man die Krallenpflege beim Hund durchführen kann.
Kommen wir nun zur Durchführung des Krallenschneidens. Siberian Huskies haben i.d.R. weiße Krallen, bei denen man das Leben sehr gut erkennen kann (es wird rosa) - wenn man die Kralle schneidet, sieht man in der Mitte der Kralle einen kleinen runden Kreis bzw. ein Loch, dies ist der Verlauf des Nerven bzw. des Blutgefäßes. Sieht man dieses schon, muss man sehr vorsichtig drumherum oder nicht mehr weiterschneiden, da es sonst anfangen würde zu bluten und dies für den Hund schmerzhaft wäre. Viele Hunde mögen das Krallenschneiden nicht, eben weil sie dort sehr empfindlich sind oder die Krallen schonmal zu kurz gekürzt worden sind, was dann auch beim Laufen schmerzhaft für den Hund ist, weil sich das Leben erst zurückziehen muss. Beim Siberian Husky ist es wichtig, die Daumenkrallen vorne mitzuschneiden. Lange Daumenkrallen erhöhen beim Spielen, Toben und auch in der Zugarbeit das Verletzungsrisiko erheblich. In manchen Ländern werden diese sogar entfernt.
Der Vorteil an regelmäßigem Krallenschneiden, ist, dass sich das Leben immer weiter zurückzieht und die Hundekralle weniger anfällig ist.
Hier eine kurze Anleitung, um die Kralle im richtigen Winkel (immer leicht schräg) und der richtigen Länge abzuschneiden:
Die beste Ausgangsposition meiner Meinung nach ist für das Krallenschneiden das Stehen des Hundes auf dem Groomingtisch bzw. auf einem Tisch. die vordernen Pfoten und auch die Hinteren klappt man dann nach hinten um, sodass man die Hundepfote wie beim Pferdehufauskratzen in der Hand hält. Dann schneidet man mithilfe der Krallenzange in einem schrägen Winkel (ca 90° siehe Bild unten) Stück für Stück die Kralle ab, bis man in der Mitte diesen Runden Kreis des "Lebens" erkennt oder sich die Kralle dunkel/rosa verfärbt bzw. bis der Hund auch schon sensibler reagiert.
4) Ist es sinnvoll einen Siberian Husky zu waschen?
Dies ist ein Thema, was mir sehr am Herzen liegt. In vielen Social Media Gruppen wird das Waschen bzw. Baden von Hunden als extrem schlecht für die Hundehaut angesehen und verteufelt. Viele Schreiben, sie waschen ihren Hund vielleicht nur 1x jährlich mit warmen Wasser ab, falls sich der Hund in etwas Ekligem gewälzt hat.
Ich muss dem leider vor allem im Bezug auf Siberian Huskies klar widersprechen- zur Pflege eines Hundes gehört auch das Waschen und Baden, was unsere Hunde ab einem Alter von 6 Wochen von Anfang an schonend beigebracht bekommen haben.
Viele Schreiben ja auch immer, mein Hund findet das sooo schrecklich. Ist schon klar, wenn man es nur einmal jährlich macht, und der Hund es so nicht kennt, dass er es definitiv doof findet. Ist ja völlig normal und beim Krallenschneiden nichts anderes. Übung und Geduld schon beim Züchter und der Hund wird sein Leben lang nie Probleme damit haben! Unsere Welpen werden bis zur Abgabe schon etwa 2-4x gewaschen und ihnen werden bis zur 6. Lebenswoche jede Woche die Krallen gekürzt, anschließend alle 2-3 Wochen. Waschen ist wöchentlich, in einem zweiwöchigem oder monatlichen Abstand, sinnvoll.
Nun zurück zum Waschen... warum sollte man denn einen Siberian Husky überhaupt baden?
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Hygiene: Viele Besitzer haben Ihre Hunde im Haus, auf der Couch oder im Bett. Wenn ich mir vorstelle, wo die Hunde den ganzen Tag auf Spaziergängen herumkriechen, sich welzen oder allein der Talg, der sich nach einer gewissen Zeit bildet, fände ich die Vorstellung dieses Hundes in meinem Bett nicht gerade angenehm.
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Pflege: Regelmäßiges Waschen ist gut und pflegend für das Fell und die Hundehaut, sofern die richtigen Produkte verwendet werden. Es repariert sprödes Haar, versorgt es mit Vitaminen und allem, was gesunde Haare brauchen, es löst überschüssigen Talg, es mindert Juckreiz, es lässt das Haarkleid gesünder aussehen
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Beim Waschen erkennt man oftmals Verletzungen oder auch einen Parasitenbefall schneller, da das ganze Fell nass ist und man mehr von der Hundehaut erkennen kann und genauer nachsehen kann
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Regelmäßiges Waschen verhindert bis zu einem gewissen Grad Parasitenbefall
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Waschen im Fellwechsel unterstützt das schnellere Abhaaren, die Regeneration des Fells und macht weniger Arbeit als das Ausbürsten
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Im Sommer kann man auch so dem Hund eine kleine Abkühlung verschaffen
Was muss ich noch beachten, wenn ich meinen Hund waschen möchte und wie gehe ich vor?
Der Hund sollte nicht im Garten mit Wasser aus dem Schlauch gewaschen werden, dies ist viel zu kalt für den Hund!
Am besten dazu geeignet ist die eigene Badewanne oder man legt sich eine Hundebadewanne zu.
Kennt der Hund die Badewanne noch nicht, lasse ich ihn kurz etwas herumschnüffeln und schauen und füttere ein paar Leckerlis.
Hat er sich etwas beruhigt, kann ich schonmal den Duschkopf in die Hand nehmen und ihm den Hund zeigen. Zeigt er sich auch hier gelassen, kann ich den Duschkopf vom Hund weghalten (!) und das Wasser vorsichtig aufdrehen. Dann warte ich auf die Reaktion meines Hundes- reagiert er panisch oder verwirrt, kann ich das Wasser etwas zurückdrehen und es ihm vorsichtig zeigen. Der Hund sollte unter keinen Umständen aus der Badewanne springen, was ihr ihm auch deutlich machen solltet. Reagiert der Hund einigermaßen gelassen, lobe ich ihn und gebe nochmal Leckerlis. Sollte er immer noch panisch reagieren, ist es wichtig, den Duschkopf auf den Badewannenboden zu legen, Kontakt zum Hund aufzubauen und ihn mit einer ruhigen Stimme zu beruhigen. Eventuell hilft bei verfressenen Hunden das Anbieten von Leckerlis. Sollte der Hund weiter zappeln aber keine Angst vor dem Wasser zeigen, kann man sich eine zweite Person suchen, die den Hund hält und beruhigt.
Nach dieser Prozedur temperiert man nun das Wasser, es sollte nicht kalt, aber auch nicht heiß sein. Je nach Außentemperatur wählt man zwischen lauwarm (etwa 20-25°) und warm (25-30°). Je wärmer das Wasser, desto besser lösen sich lose Haare. Dies ist vor allem wichtig, um im Fellwechsel ein schnelles Abhaaren zu erreichen. Je schneller ein Hund abhaart, desto schneller kann neues Fell nachwachsen.
Nun macht man den Hund komplett nass, auch inklusive Ohren und Gesicht, Bauch, Brust, Rute und Hinterteil.
Damit sich der Hund nicht verschluckt oder ihm Wasser in die Ohren oder in die Augen laufen, nehme ich den Kopf am Unterkiefer und schiebe die Nase nach oben, damit das Wasser über den Kopf nach hinten ablaufen kann. Dies nur ganz kurz, damit der Kopf etwas nass ist, anschließend streiche ich mit der Hand das überschüssige Wasser über den Kopf nach hinten, damit es den Hund nicht in die Augen läuft.
Jetzt kommt das erste Produkt zum Einsatz- ein pflegendes Shampoo, dass man je nach Anleitung verdünnt oder pur
ins Fell einmassiert.
Ihr könnt auch einen Schwamm nutzen, um das Shampoo gleichmäßig und schnell zu verteilen. Beim Siberian ist durch
die dichte Unterwolle ein genaues und tiefes Einmassieren notwendig, damit das Shampoo auch überall ankommt.
Wichtig ist es, auch den kompletten Hund einzushampoonieren. Dazu gehören auch die Pfoten, die Ballen und
Zehenzwischenräume, die Ohren, die Brust zwischen den Vorderfüßen, der Hundepopo, die Rute oder die Innenseite
der Oberschenkel. Anschließend kurz Einwirken lassen und gründlich ausspülen.
Achtung, viele Hunde schütteln sich gerne während des Badens, dies sollte vermieden werden, da sonst das Shampoo
und das Wasser sehr schnell wieder "aus dem Fell" transportiert wird.
Anschließend den Hund etwas abtropfen lassen und dann einen pflegenden Conditioner einmassieren.
Dieser sollte nicht am ganzen Hund so angewandt werden, wie das Shampoo. Conditioner beschwert das Fell etwas, was gerade für Ausstellungen weniger von Vorteil ist. Ist der Hund aber gerade am Abhaaren und soll neues Fell nachwachsen, kann man auch viel Conditioner benutzen.
Der Conditioner sollte vor allem an Stellen gut einmassiert werden, die von Haus aus etwas trockener sind, beispielsweise an der Rute, am Bauch oder dem Ellbogen.
Hier noch eine Liste von guten Produkten:
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Shampoo zur Grundreinigung: Chris Christensen Clean Start, Ehaso Nerzölshampoo, Dog Moments Dirt Bust
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Shampoo um gelbe Flecken und Verunreinigungen herauszubekommen: Chris Christensen White On White, Dog Moments White Angel (ohne Blaupartikel)
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Shampoo/Conditioner zum Haaraufbau/Reperatur: Chris Christensen Miracle Repair Shampoo + Conditioner
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Shampoo für Volumen: Chris Christensen Thick n Thicker, Dogmoments Poodle only
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Conditioner für den Alltag: Chris Christensen After Bath, Ehaso Nerzölconditioner, Dog Moments Silk Shine
Was sollte bezüglich Waschen definitiv vermieden werden?
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Trocknen an der frischen Luft (schlecht für die Haare und Haut, fördert Pilzinfektionen gerade bei double coat)
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Föhnen mit dem normalen Haarföhn (dauert viel zu lang und ist im Fellwechsel nicht effektiv)
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Föhnen im Haus (viel Spaß die Sauerei wegzumachen)
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Waschen mit Menschen- oder Babyshampoos (diese haben einen ganz anderen pH-Wert und greifen die natürliche Fettschicht und Hautbarriere des Hundes an)
Kommen wir nun zum Föhnen. Das Föhnen ist für einen Siberian Husky fast noch wichtiger als das Waschen selbst, denn gerade im Fellwechsel pustet es das überschüssige lockere Fell ganz einfach heraus. Das Föhnen an sich ist theoretisch auch ohne vorheriges Waschen möglich, um lose Unterwolle effektiv herauszuföhnen.
Dies ist aber mit einem herkömmlichen Haushaltsföhn nicht möglich, da er nicht genug Leistung hat. Mit einem guten Leistungsföhn verkürzt man die Trocknungszeit des Hundes außerdem um bis zu 75%, dies kommt aber natürlich auch noch auf die Qualität des Hundeföhns an.
So sollte ein guter Hundeföhn (Blower) aussehen
und diese Merkmale sollte er aufweisen:
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Stufenstärke einstellbar
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Temperatur einstellbar
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evtl Lautstärke einstellbar
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Mind. 2000W je nach Motorenzahl
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ausreichende Schlauchlänge
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1-2 Motoren
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Durchnschnittliche Föhne auf Amazon ~70€
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Profigeräte 300-750€
Wir waschen unsere Hunde im Fellwechsel 1-2x und das wars dann- Fellwechsel vorbei. Vielleicht noch etwas bürsten und fertig, ist doch viel angenehmer, 2x etwa 2 Stunden Arbeit zu haben, als wochenlang an den Hund ranzukämmen. Für den Hund ist es übrigens auch angenehmer, unsere lieben den Föhn und sind froh, wenn das juckende Zeug draußen ist. Sie machen dann die lustigsten Grimassen und kratzen sich während des Föhnens, weil es ihnen so gut tut.
Die Technik des Föhnens ist eigentlich relativ leicht, man beginnt von hinten nach vorne und von unten nach oben gegen die Fellrichtung. Während des Föhnens ist es sinnvoll, das Fell mit einem Eisenkamm immer wieder durchzubürsten, um lockere Unterwolle schneller herauszubekommen. Außerdem gibt es dem Fell anschließend einen fluffigeren und homogeneren Look. Um Rückenschmerzen des Halters zu vermeiden und dem Hund eine auch eher unbequeme Prozedur zu ersparen, ist es sinnvoll, sich einen Groomingtisch zuzulegen. Einfache Trimmtische für Hunde gibt es bereits ab 50-100€.
Wichtig ist, dass man den Hund komplett trocken föhnt. Man sollte auch weiterföhnen, wenn der Hund im ersten Moment schon trocken erscheint- durch die verschiedenen Schichten feuchtet das Fell nach einer gewissen Zeit wieder durch. Deswegen muss der Hund wirklich "staubtrocken" sein.
Dringend zu beachten ist beim Föhnen ebenso die Temperatur- sie sollte eher niedrig sein. Heiße Luft trocknet die Haut aus und regt die Talgproduktion an, ohne dass der Hund mehr Fett an den Haarwurzeln benötigt.
Während warmes Waschen unerlässlich ist, auch um die bereits abgestorbenen Haare zu lösen, ist warmes oder gar heißes Föhnen eher schädlich.
5) Wie kann ich meinen Hund im Fellwechsel unterstützen?
Wichtig ist, wie bereits oben beschrieben, das Waschen und Föhnen im Fellwechsel, es beschleunigt den Fellwechsel ungemein, regeneriert das Deckhaar und die Haut und lindert Juckreiz. Ebenfalls sollte täglich gebürstet werden, mit einer der oben beschriebenen Bürsten.
Um den Hund nach dem Verlust des Fells schnell wieder zum Aufhaaren zu verhelfen, sind Pflegesprays (z.B. LILA LOVES IT Mineral Pflege Spray)
und regelmäßiges Bürsten und Massieren sinnvoll, ebenso kann man im 3-Tages oder wöchentlichem Abstand den Hund mit Haaraufbauprodukten waschen.
Es regt die Durchblutung und das Haarwachstum an und ist außerdem noch sehr entspannend für den Hund.
Auch über die Fütterung kann viel gemacht werden, z.B:
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rohes Eigelb 2-3x wöchentlich (kein rohes Eiweiß- da es Folsäure, Enzyme und Bierhefe bindet- somit hat es keinen Effekt)
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Darmaufbauprodukte (Heilmoor, Symbio pet)
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Bierhefe/Biotin
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ein gutes Omega 3-6-9 Öl (z.b. von DHN oder Carnivora)
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Nussöl
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Krillöl
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Kokosöl
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Zinkpräparate mit Kupfer (Kupfer wird für die Verstoffwechselung von Zink benötigt)
Wichtig ist hierbei, auf die Qualität der angebotenen Produkte und deren Herstellung zu achten!
6) Zahnpflege, warum, wie und wie oft?
Zahnpflege ist für Hunde unerlässlich, denn die Zähne sind das wichtigste Werkzeug eures Hundes, sie haben nichts anderes um sich zu putzen, zu essen, zu spielen, zu kauen…
Zahnerkrankungen gehören zu den häufigsten Problemen bei Hunden. Sie werden durch bakteriellen Zahnbelag ausgelöst. Nach jeder Mahlzeit haften Nahrungsreste an den Zähnen des Hundes. Ein idealer Nährboden für Bakterien - Plaque, eine transparente klebrige Substanz mit Bakterien entsteht. Nach 1 - 3 Tagen härtet dieser Plaque auf der Oberfläche der Zähne aus. Es bildet sich Zahnstein, der sehr schmerzhafte Zahnfleischentzündungen verursachen kann bis hin zum Zahnverlust.
Weiterhin sind schlechte Zähne laut Studien ein erhöhtes Risiko für Herzkreislauferkrankungen.
Bestenfalls sollte man täglich Zähneputzen, allerdings ist dies für viele im Alltag nicht umsetzbar. Daher empfehlen wir meistens 1-2x pro Woche den Hunden die Zähne mit spezieller Hundezahnpasta zu putzen und zusätzlich bestimmte Sprays (beaphar Zahnpflege Zerstäuber für Hunde & Katzen) zu nutzen.
Hierzu bekommt man sowohl im Internet als auch in diversen Zoohandlungen sogenannte Fingerlinge oder Hundezahnbürsten.
Die Gewöhnung von Kleinauf ist hier auch sehr wichtig, macht aber vor dem Zahnwechsel nicht viel Sinn, außer zu Übungszwecken. Meistens nehmen es die Hunde durch den angenehmen Geschmack der Zahnpasta sehr gut an.
Sollte sich trotzdem oder bereits Zahnstein gebildet haben, ist es wichtig, diesen zu entfernen. Symptome für eine mangelnde Mundhygiene ist neben dem bereits ersichtlichen Plaque oder Zahnstein ein stinkender Mundgeruch. Auch Zahnfleischentzündungen oder generell geschwollenes Zahnfleisch, das leicht blutet und druckempfindlich ist, ist ein Anzeichen dafür. Ist der Angriff der Zähne schon weiter fortgeschritten, kann es zu Appetitlosigkeit und Fressunlust kommen bzw zu Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme. Wird hier nichts unternommen, kommt es zum Zahnverlust, das Zahnfleisch zieht sich zurück und es ist nichts mehr möglich, um die Zähne zu retten. Es kommt auf kurz oder lang zum vollständigen Zahnverlust.
Der Gang zum Tierarzt für eine Zahnreinigung ist mit 170€ aufwärts nicht nur teuer, sondern birgt auch aufgrund der Narkose ein hohes Risiko. Von daher haben wir uns für eine Alternative entschieden, die wir 1-2x jährlich anwenden. Allerdings ist eine tierärztliche Zahnreinigung bei bereits deutlich vorhandenen Zahnstein als ersten Schritt zu empfehlen.
Bei leichtem bis mittlerel Zahnstein kann mit einem Wattestäbchen das Mittel "Taxi Groom" gründlich auf jeden Zahn aufgetragen und kurz eingewirkt werden. Anschließend haben wir ein Zahnpflegeset für Menschen, aus dem wir insbesondere den Zahnsteinkratzer nutzen. Dem Hund werden vorsichtig die Lefzen hochgezogen, durch das Mittel hat sich der Plaque und der Zahnstein etwas aufgeweicht und kann mit hinkratzen vom Zahn gelöst werden.
Ebenso sinnvoll ist eine Emmi Pet Ultraschall Zahnbürste- diese ist in der Anschaffung etwas teuer, aber lohnt sich in der jahrelangen Anwendung.
Allerdings bedarf diese Bürste einer gewissen Gewöhnung, da sie weder komplett geräusch- noch vibrationsfrei ist. Besonders die Hunde, die von Kleinauf daran gewöhnt werden und das tolerieren, profitieren sehr stark davon.
Der Unterschied und Vorteil zur normalen elektrischen Zahnbürste, die man ebenfalls gut verwenden kann, wenn man das mit dem Hund übt, ist der, dass man bei der Ultraschallzahnbürste aufgrund des Ultraschalls keinerlei Druck oder Bewegung benötigt.
Auch das Geben von Knochen ist möglich, um den Zahnbelag etwas zu reduzieren und zu verhindern. Allerdings geht nicht jeder Knochen für den Hund- folgendes gilt zu beachten:
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keine tragenden Knochen (Oberschenkel, Unterschenkel, Schulterblatt, Hüfte/Becken und die gesamte Wirbelsäule) von Tieren geben, die größer als eine Pute sind
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Grund hierfür: je größer ein Tier ist, umso dichter ist sein Knochen, gerade die, die das Gewicht des Tieres halten und tragen müssen. Daher sind bei größeren Tieren die Knochen härter als der Zahn des Hundes und so kann es zu Haarrissen, Absplitterungen oder Ausbeißen von Zähnen kommen. Schlimmstenfalls muss der Hund in den OP- und dies ist definitiv unnötiges Leid für das Tier und eine unnötige Belastung für den Geldbeutel. Super geeignet sind Lamm-, Ziegen- und Rehrippen, Rinderbrustbein, Hühnerschenkel, Wachteln, Enten- Puten und Hühnerhälse, Hühner- Gänse- oder Entenkarkassen, Hasenköpfe- oder schenkel bzw. Hasenrücken, theoretisch auch Kücken und Meerschweinchen und fast alle Arten von ganzen Fischen (am besten geeignet sind wohl Forellen und Lachsköpfe). Für den Kauspaß und die Zahnreinigung sind ebenso frische Rindernasen geeignet, Rinderstrosse (Luftröhre vom Rind: Achtung: vorher die Knorpelringe auseinanderschneiden, damit sie nicht im Rachen hängenbleiben können). Getrocknet eignen sich perfekt Rinderohren mit oder ohne Fell, getrockneter Pansen, Rinderkopfhaut oder Ochsenziemer.
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Auf "Zahnpflegesticks" sollte verzichtet werden- diese sind in der Regel stark mit Zucker und Aromastoffen belastet und bestehen hauptsächlich aus Getreide. Ebenso ungeeignet sind die weißen oder eingefärbten geflochtenen Hundeknochen, die man oftmals in Supermärkten, Billigläden oder auch in Zoohandlungen kaufen kann. Sie bestehen aus Abfallprodukten der Kleiderindustrie und sind mit diversen Chemikalien gegärbt und gebleicht worden, was sehr schädlich für den Hund ist.
7) Augen- und Ohren sowie Pfotenpflege
Die Augen- und Ohrenpflege ist auch bei Siberian Huskies wichtig. Man sollte mit Feuchttüchtern die Nase, die Augen und auch die Innenseite der Ohren regelmäßig (1x pro Woche) reinigen. Wichtig ist auch, die Augen und Ohren immer gut zu kontrollieren (Augen z.B. auf tränenden Ausfluss, Verschleierungen der Linsen o.Ä.) oder die Ohren auf Parasiten wie z.B. Milben.
Zusätzlich gibt es auch noch spezielle Mittel, z.B. von Chris Christensen Happy Ears, die man zur schonenden Reinigung verwenden kann.
Die Pfoten sollten vor allem im heißen Sommer oder auch im Winter bei Schnee gut auf Risse und Verletzungen kontrolliert werden. Gerade Hunde, die viel auf (heißem) Teer oder Pflaster laufen oder vor den Schlitten gespannt werden und viel im Streusalz laufen, sind oftmals von rissigen Ballen betroffen. Dies kann man mit Hundelaufschuhen ("Booties") gerade bei sportlich eingespannten Hunden vermeiden. Zur Pflege ist Vaseline oder Melkfett gut geeignet. Dies kann man übrigens auch für Liegeschwielen an den Ellbogen benutzen, die durch langes Liegen auf harten oder rauen Böden entstehen.
8) Showgrooming
Das Showgrooming, also herrichten für eine Ausstellung läuft im Prinzip ab wie das normale Waschen. Wichtig ist es, das Fell trocken zu bekommen und ihm einen gleichmäßigen, homogenen und voluminösen Look zu verleihen. Der Pflegezustand eines Hundes spielt im Ring auch eine sehr große Rolle und kann das Ergebnis beeinflussen.
Produkte für Volumen: Chris Christensen Thick N Thicker Bodifier & Mousse
Für Pfoten und Beine Chris Christensen Cholestral chalk helper und Puder White Ice Kalk
Für verletzte Stellen oder Ellbogen ohne Fell: Chris Christensen White Creme Cover-Up
9) Mein Hund stinkt- ursachen
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Baden mit falschen Produkten (Menschen- oder Babyshampoos)
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Trocknen an der frischen Luft anstatt Föhnen mit dem Blower
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Futterallergien und -unverträglichkeiten
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Schlechtes bzw. minderwertiges Futter
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nicht bedarfsdeckende Ernährung -> Mangelerscheinungen
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Häufiges Schwimmen/Planschen in Gewässern wie Fluss, See, Weiher, Meer (das Wasser aktiviert bestimmte Bakterien und so kommt es zum typisch müffelnden Hundegeruch)
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Verstopfte Analdrüsen (sichtbar durch sogn. Schlittenfahren "Poporutschen")
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Wälzen in unangenehmen Hinterlassenschaften oder Gerüchen
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Entzündungen (mit Eiterbildung): unbedingt zum TA!
Der Furminator reißt insbesondere Deckhaar sehr schnell aus bzw. schneidet und bricht es ab.
Der Unterwollrechen ist für den Siberian Husky nicht geeignet- er zieht kaum Unterwolle heraus und man hat kaum eine effiziente Fellpflege
Der Eisenkamm ist der Klassiker unter den Fellpflegeutensilien. Er kann immer zum Einsatz kommen, vor allem, wenn man auch mal hartnäckige Verhedderungen im Fell hat.
Hauptsächlich benutzt man ihn aber beim Trockenföhnen oder einarbeiten von Fellpflegeprodukten.
Die Unterwollharke ist ein sehr effektives Werkzeug, wenn der Hund gerade haart. Diese sollte nur verwendet werden, wenn man dem Hund wirklich Fellbüschel mit den Fingern herauszupfen kann. Ansonsten schmerzt es den Hund, da sich diese Bürste an der Unterwolle einhakt und diese herauszieht. Ist die Unterwolle nicht locker, schmerzt es dem Hund, weil man ihm das Fell "herausreißt".
Die Softbürste ist das beste Untensil für die tägliche Fellpflege, auch, wenn der Hund gerade nicht haart. Sie bürstet das Fell gleichmäßig durch und kann immer gut verwendet werden.
Bei einem haarenden Hund ist sie aber sehr schnell von ihrer Kapazität am Ende und muss oft gesäubert werden.
Die Activet Bürste ist eine besondere Form der Softbürste, sie ist etwas effektiver im Fellwechsel und greift noch tiefer in das Fell. Sie ist auch gut zum enthäddern von verklebten Stellen geeignet.
Den Nagelklipser hat eigentlich jeder Zuhause- er ist perfekt für Welpen bis etwa zur 6-8. Lebenswoche, vor allem aber für das Kürzen der Krallen von Hundebabies, um das Gesäuge der Mutter zu schützen. Hier wird schon ein Grundstein für die weitere Krallenpflege im Leben des Welpens gelegt.
Die Krallenschere ist ein super Werkzeug für das Schneiden der Krallen von kleineren Hunden oder Welpen bis etwa 4 Monate.
Sie funktioniert genauso wie die Krallenzange, ist aber für große Hunde nicht geeignet, da die Kraft des Hebels für große Krallen nicht ausreicht und die Schneidefläche zu klein ist.
Mit einer Krallenfeile, die extra gebogen ist, lassen sich auch oftmals widerspenstige Hunde die Krallen feilen. Aber auch nach dem Schneiden, um die Kralle in die richtige Form zu bringen, kann sie sehr hilfreich sein.
Die Krallenzange ist das klassischste Werkzeug für das Kürzen von Hundekrallen. Gerade bei Huskies ab einem Alter von 6 Monaten wird sie notwendig, denn sie hat mehr Kraft und Schneidefläche als die Krallenschere.
Der Dremel ist eine sehr gute Möglichkeit, ohne jegliches anderes Werkzeug die Krallen der Hunde in einer sehr schöne und gleichmäßige Form zu bekommen.
Hunde, die das Krallenschneiden oftmals verweigern, kommen mit einem Dremel wesentlich besser klar. Einziger Nachteil, für geräuschempfindliche Hunde ist er weniger geeignet.
Selbstverständlich sollte die Lautstärke und auch der Druck, den der Dremel auf die Hundepfote erzeugt, vorher etwas geübt und trainiert werden.
Unsere Hunde nehmen den Dremel allerdings sehr gut an. Wir nutzen ihn, um nach den Kürzen der Krallen mit der Krallenzange eine schöne und korrekte Form zu erreichen.
Dies ist ein günstiges Gerät von Amazon, das seinen Zweck allerdings für normale Halter leicht erfüllt.
Kostenpunkt: 50-100€
Dies ist ein Profigerät, erhältlich bei Ehaso oder petpointcharly.
Die Trocknungszeit ist wesentlich kürzer, Lautstärke und Motorenanzahl ist einstellbar.
Kostenpunkt: 450-700€