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Ein Husky(welpe) Soll einziehen

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Es gibt sehr viele Dinge, die man vor dem Kauf eines Siberian Husky Welpen beachten sollte. Auch wenn es  ein Junghund oder ein erwachsener Hund sein sollte, sollte man sich vorher entsprechend informieren und vorbereiten.

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Ich möchte allen Siberian Husky Liebhabern hier eine informative

und vor allem aufklärende Seite zur Verfügung stellen. 

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Ich hoffe ihr findet euren Traumpartner Hund und werdet lange glücklich.

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Folgende Inhalte oder Fragen werden auf dieser Seite behandelt:

  • Wie finde ich einen seriösen Züchter & woran erkenne ich diesen?

  • Checkliste vor dem Kauf

  • Kosten des Hundes, Unterhalt

  • Papiere/Zuchtvereine

  • Welche Linie ist für mich geeignet?

  • Wie finde ich den passenden Hund für mich (Welpe/Erwachsen, Rüde/Hündin)?

  • Was gibt es nach dem Einzug zu beachten?

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Hier gibt es Informationen bezüglich der Welpenadoption bei uns. 

 

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1) Wie finde ich einen seriösen Züchter & woran erkenne ich diesen?

Zunächst, wenn man sich einen Welpen holen möchte, gibt es unterschiedliche Plattformen, die man nutzen kann, um an sein Traum-Familienmitglied zu kommen. 

Neben dem Tierschutz oder Tierheim gibt es Plattformen wie eBay Kleinanzeigen, edogs oder deine Tierwelt. Hier inserieren durch die Bank sehr unterschiedliche Menschen, die scheinbar alle süße und perfekte Welpen abgeben. 

Man sollte sich aber definitiv nicht blenden lassen und auch all diese "Züchter" sehr genau unter die Lupe nehmen. Ein wirklich seriöser Züchter züchtet ausschließlich unter FCI Regeln, also in Deutschland in einem VDH anerkannten Club- diese sind in Deutschland der SHC (Siberian Husky Club Deutschland e.V.) und der DCNH (Deutscher Club für Nordische Hunde e.V.). In Österreich ist der ÖKV dasselbe wie der VDH für Deutschland, für Siberian Huskies ist der ÖCNHS (Österreichischer Club für Nordische Hunde & Schlittenhunde)  in Österreich zuständig. Auf den Websiten dieser Clubs findet man ausführliche Züchterlisten mit Kontaktadressen, Websiten und sogar aktuellen Würfen bzw. Wurfankündigungen. 

"Züchter", die nicht auf diesen Websites gelistet sind, sind m.M.n nicht als seriöse Züchter einzustufen, sofern sie nicht in einem anderen Land wohnen und dort im ansässigen FCI Club angemeldet sind. 

Ich möchte nochmal hier genauer darauf eingehen, warum andere, nicht auf diesen Listen beschriebene Züchter meiner Meinung nach unseriös sind: Wie man vielleicht unter der Rubrik "Zucht mit Siberian Huskies" erkennen kann, gibt sich ein FCI/VDH Züchter enorm viel Mühe, um diversen Auflagen sowohl des Zuchtclubs als auch des Tierschutzgesetzes gerecht zu werden.

Es wird neben wirklich enorm viel Geld, um Hunde, Untersuchungen, laufende Kosten, Clubgebühren und Decktaxen zu bezahlen, auch einiges an Wissen, Bürokratie und Qualität von den Züchtern verlangt. 

Oftmals kommen dann Ausreden von "Dissidenzzüchtern", also Züchtern mit anderen Papieren aus frei erfundenen und gegründeten Vereinen, wie z.B.

  • "Wir haben ja viel mehr Untersuchungen als der VDH":  Das kann in manchen Vereinen stimmen, beim Siberian Husky werden im DCNH nur eine Augenuntersuchung und ein HD-Röntgen verlangt, im SHC zusätzlich eine Gonioskopie, aber was interessiert es mich, was der Club vorgibt und was andere Züchter machen? Ich habe die Verantwortung für meine Hunde, dann lasse ich halt alle Hunde so genau untersuchen, wie ich es als Züchter und Eigentümer für richtig halte. Es sagt ja niemand, es dürfen keine zusätzlichen Testungen gemacht werden! Meine Hunde erhalten auch alle eine Gonioskopie und eine ED und teilweise sogar Wirbelsäulenuntersuchung, ohne dass diese Vorschrift ist. Die Entscheidung, welche Deckrüden ich nutze und wie ich dann mit fehlenden Zusatzuntersuchungen umgehe, ist einzig und allein die Sache des Züchters. Außerdem ist der weltweite Standard bezüglich der Untersuchungen von Siberian Huskies nur auf HD Röntgen und eine Augenuntersuchung festgelegt (in den USA über die OFA durch den code of ethics des SHCA).

  • "Das Vereinsklima ist nicht das, was ich gerne hätte": Da die Vereine im Land immer wieder viele Veranstaltungen organisieren, trifft man natürlich auch viele andere Züchter. Viele bezeichnen das manchmal herrschende Konkurrenzdenken als unangenehm- aber ich denke, es sind alles erwachsene Menschen, jeder kann seine eigene Suppe kochen. Man kann sich auch an Regeln halten und sein eigenes Ding durchziehen, ohne sich zu sehr auf vereinsinterne Geschichten einzulassen. Man muss schließlich niemanden heiraten.

Fazit: Im Prinzip sind das eigentlich alles Ausreden. Wenn Leute nicht mit FCI Papieren züchten, hat das in den allermeisten Fällen einen Grund. 

Diese können sein:

  • Keine Annahme des Vereins aufgrund von Vorgeschichten oder Inkompetenz

  • Personen sind zu faul die geforderten Auflagen zu erfüllen

  • Personen haben nicht das Geld und die Zeit, um die erforderlichen Auflagen zu erfüllen, wollen also nichts in "Qualität" ihrer Zucht investieren (z.B. gut ausgestattete Zuchtstätte, Mindestanforderung an die Haltung, Gesundheitsuntersuchungen, Zuchtzulassungen etc.)

  • Züchter wurden aus dem Verein verstoßen aufgrund missachteter Regeln oder Straftaten 

  • ungenügendes Wissen, um seriöser Züchter zu sein (hier scheitert es tatsächlich bei den meisten!)

  • und viele weitere Gründe!

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Nicht umsonst fordert der Staat oder auch Futtermittelhersteller FCI Zwingerurkunden, um überhaupt als Züchter für die Hundesteuer oder für Seminare und Futter angenommen zu werden. 

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Ich möchte noch hier auf ein paar Aussagen Stellung beziehen, die man öfter auch z.B. auf social media Kanälen zu hören bekommt:

  • Die Rassehunde im VDH sind alle überzüchtet (und somit krank): Da der VDH, wie bereits beschrieben, einer der meist kontrolliertesten Vereine weltweit ist, ist allein diese Aussage schon etwas seltsam. Klar gibt es überall schwarze Schafe, und es gibt (wie überall) Züchter, die nach Trend und Anfrage selektieren. So entstand z.B. auch die kurze Nase des Mops oder der abfallende Rücken beim Schäferhund. Aber deswegen sind ja nicht alle Züchter schlecht- man muss auch unter VDH Züchtern weniger gute Züchter von guten Züchtern unterscheiden. Außerdem hat jede Rasse irgendwo seine Probleme, eine 100% gesunde Rasse gibt es nicht.

  • Hunde ohne Papiere/Mischlinge sind genauso schön und gesünder: Hier ist dann auch nicht der "Mischling" die gesündere Alternative: denn dieser trägt die Erbkrankheiten vieler Rassen in sich! Als Beispiel hat man im dümmsten Fall einen HD-erkrankten Hund (Schäferhund) mit Katarakt (Siberian Husky)  und Epilepsie. Gerade Leute, die Mischlinge produzieren, machen i.d.R. null gesundheitlich relevante Tests oder Gentests. Zudem sind die oftmals ausgewählten Zuchtpartner schon Hunde ohne Papiere und ohne genaue Abstammungsdokumentation, sodass es neben anatomischen "Fehlern" und Missverhältnissen im Körper noch zu versteckten Krankheiten kommen kann. Gerade Siberian Husky typische Erkrankungen wie Katarakt und Epilepsie kommen erst nach dem 3. Lebensjahr! Oftmals ist die Aufzucht auch um Welten schlechter als bei einem seriösen FCI Züchter. Es mag Ausnahmen geben, aber durch die unbekannte Abstammung wäre mir das Risiko vor allem beim Siberian Husky bezüglich versteckter und rezessiv vererbter Erkrankungen definitiv zu hoch. Zudem sehen Siberian Huskys ohne Papiere wirklich nicht so aus, wie ein Siberian Husky aussehen sollte. Die meisten sind viel zu groß, haben Köpfe wie Malamutes und einen müden, schwerfälligen Ausdruck. Oft erkennt man es auch an der Rute- viele Vermehrerhuskys haben einen wooly coat (das Deckhaar ist nicht ausreichend und es entsteht ein weiches, langes Fell- dies ist übrigens eine rezessiv vererbte unerwünschte Ausprägung, weil ein Hund ohne Deckhaare gerade bei Regen oder Schnee kaum überlebensfähig wäre, da der komplette Hund nass + kalt werden würde) oder eine auf dem Rücken aufgekringelte Rute. Zudem ist der Schwerpunkt des Hundes oft falsch verlagert, die Hunde sind schlecht gewinkelt und es kommt schneller zu arthrotischen Veränderungen.

  • Papiere sind doch egal, wer braucht schon eine Ahnentafel/Ich will nie züchten, also brauche ich keine Ahnentafel: Die Ahnentafel ist der Personalausweis des Hundes. Er zeigt jegliche Identifikationsnummern wie Chipnummer, Tattoo oder die Zuchtbuchnummer. Der Geburtsort, der Geburtsablauf, das Wachstum und die Entwicklung der Welpen sowie der Züchter wurden genaustens kontrolliert und festgehalten, um eine Ahnentafel zu bekommen. Außerdem befindet sich eine genaue Dokumentation der Vorfahren bis zur 4. Generation auf der Ahnentafel, inkl. Titel, Untersuchungen und der Farbe der Vorfahren. Auf deutschen Ahnentafeln ist auch noch die Anzahl der Geschwister und deren Namen vermerkt und viele weitere Informationen. Über diese Ahnentafel kann man dann in Online Datenbanken bis zur Generation X die Vorfahren mit Bildern der Hunde nachverfolgen. Ist das nicht spannend, zu sehen, wo der Hund genau herkommt, was in ihm steckt und was vielleicht von wem vererbt sein könnte? Die meisten Hunde wurden auch über 5-10 Generationen komplett auf HD und Augenerkrankungen getestet- das macht zwar das Auftreten nicht unmöglich, senkt das Risiko für solche Erkrankungen aber drastisch! Die Ahnentafel ist also eure Versicherung, die Versicherung über Langlebigkeit, Gesundheit und dass sich jemand um euch kümmert, wenn es Probleme geben sollte! 

  • Es ist egal ob ein Züchter in einem Verein ist oder nicht: Es gibt bestimmt ein paar Menschen da draußen, die machen sich sehr viele Gedanken um die Aufzucht der Welpen und dass es alle Hunde schön bei Ihnen haben. Das ist aber leider nicht das einzige Merkmal, auf das man schauen sollte. Ein Züchter muss mehr sein als ein guter Hundehalter- es ist aber auf alle Fälle eine Grundbasis. Die Mitgliedschaft in einem Verein spricht schonmal dafür, dass man kontrolliert und aus Ernsthaftigkeit für die Rasse züchten möchte. Es gibt aber auch sehr viele Vereine, v.a. Dissidenzvereine, die sich ehrlich gesagt "selbst bescheißen". Da werden die Papiere selbst gedruckt, die Kontrollen finden angeblich durch einen Zuchtwart statt, aber es existiert gar keiner, der Züchter nimmt den Wurf dann "selbst ab", die Röntgen Untersuchungen werden nicht durch eine unabhängige Prüfstelle ausgewertet, es werden selbst ernannte Titel erfunden wie "Weltsieger", "Europasieger" oder diverse nicht offiziell bestätigte Championtitel, nach komischen Orten usw. 

  • ich kann den Hund billiger bekommen, wenn ich auf Papiere verzichte: Für den Augenblick und nur den Kaufpreis betrachtet vielleicht ja- aber warum sollte ich für die Katze im Sack 1000-2000€ ausgeben, wenn ich einen top Hund für 1500-2500€ haben kann? Ein seriöser Züchter beteiligt sich, falls Erkrankungen entstehen, an den Kosten oder erstattet Teile des Kaufpreises. Ein Billighund vom Vermehrer oder angeblichen Züchter ist tendenziell mehr krank, als einer mit Papieren. Das kommt dann auch manchmal erst im Alter- das sind dann oftmals hohe Summen von mehreren tausend Euro, und der "Züchter" will dann natürlich nichts davon wissen, weil er hat den Hund ja VERkauft- heißt sein Geld bekommen und der Rest ist für ihn erledigt und mehr will er auch nicht mehr wissen. Meist fängt das Problem dann aber als Welpe schon an, Durchfall, Giardien, Würmer, Milben und Flöhe oder Parvovirose sind leider keine Seltenheit, wenn man nicht beim seriösen Züchter gekauft hat und so entstehen schon kurz nach dem Kauf die ersten hundert Euro Tierarztkosten. Impfen muss man vielleicht auch noch selbst, vielleicht sogar chippen und den Heimtierausweis, und schon ist man beim Preis des seriösen Züchters. Ich weiß, normal heißt es, teuer muss nicht gleich gut sein, aber im Fall Hund ist es eher "wer billig kauft, kauft zweimal...". 

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Außerdem sollte ein seriöser Züchter bei ihm geborene Welpen jederzeit zurücknehmen, was in den meisten Fällen auch so passiert. Ein seriöser Züchter sollte immer für seine Welpen da sein, egal was den Besitzern widerfahren ist, wie alt der Hund ist oder sonstiges- ein Welpe der bei uns geboren wurde, hat bei uns  für immer ein Zuhause!!

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2) Papiere/Zuchtvereine

Wie oben schonmal angesprochen, möchte ich hier nochmal genauer auf die Zuchtvereine und deren Aufbau eingehen, und warum FCI/AKC Papiere einen Unterschied zu anderen Papieren machen. 

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Es gibt vier große Verbände weltweit, die als Dachverbände fungieren. Diese sind weltweit:

  • FCI (Fédération Cynologique Internationale) Sitz in  Thuin (Belgien), gegründet 1911

        -> zuständig für alle Länder weltweit außer Amerika, England und Kanada

  • KC (The Kennel Club) Sitz in London (England), gegründet 1873- nur für England zuständig

  • AKC (American Kennel Club) Sitz in Raleigh (North Carolina) gegründet 1884- nur für die USA zuständig

  • CKC (Canadian Kennel Club) Sitz in Etobicoke in Toronto, Provinz Ontario, Gründung in 1888- nur für Kanada zuständig 

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Nur der FCI gliedert sich dann anders auf, als die übrigen Vereine. Während der CKC, AKC und der KC für alles Verantwortung übernehmen, Papiere und Titel ausstellen und mehr wie ein Unternehmen fungiert, ist die FCI in Mitgliedsvereine aufgeteilt. Jedes Land, dass sich an die FCI angeschlossen hat, hat einen Mitgliedsverein, dass sich um das gesamte Land kümmert. Wie die Aufteilung im Land ist, ist von Land zu Land unterschiedlich. 

In Deutschland ist der FCI Mitgliedsverein der VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen). Dieser hat sich dafür entschieden, dass es viele kleinere Vereine gibt, die sich je um ein paar ausgewählte Rassen kümmern. Hierzu gehört z.B. der DCNH (Deutscher Club für Nordische Hunde e.V.), der sich um viele Rassen der FCI Gruppe 5 kümmert. Gelegentlich gibt es mehrere Vereine für eine Rasse, beim Siberian Husky z.B. noch der SHC (Siberian Husky Club Deutschland e.V.). 

Der Mitgliedsverein des jeweiligen Landes, hier der VDH, gibt einen bestimmten Rahmen an Ordnungen und Regeln für die Zucht von Rassehunden vor, an den sich die jeweiligen kleineren Rasseclubs halten können. Dieser Rahmen ist aber natürlich leicht variabel, sodass jeder Verein unterschiedliche Forderungen und Ansprüche an seine Züchter stellt. Der Rasseclub führt diese Regelungen durch, kontrolliert die Züchter und stellt Ahnentafeln aus.

In östlichen Ländern gibt es auch FCI angehörige Mitgliedsvereine, diese betreuen die Züchter aber oftmals direkt und stellen auch Papiere und Championtitel aus. Hier gibt es keine Rasseclubs! Beispiel hierfür ist der RKF (Russian Kynological Federation), dieser gibt z.B. bei der Zucht von Siberian Huskies keine Gesundheitsuntersuchungen vor und hat auch keine wirklichen Ansprüche an seine Züchter.

In Europa sind die streng kontrolliertesten Länder der VDH mit seinen Mitgliedsvereinen und der ÖKV in Österreich mit seinen Mitgliedsvereinen was den Siberian Husky betrifft.

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3) Kosten des Hundes, Unterhalt

Die Anschaffung eines Hundes ist eine Aufgabe über viele Jahre und ein Versprechen an den Partner Hund, sich sein ganzes Hundeleben lang so gut es geht um den Vierbeiner zu kümmern. Daher mag es gut überlegt sein, ob ein Hund auf langfristige Zeit in das Privatleben passt. Gerade mit Corona wurden sehr viele undurchdachte, spontane Entscheidungen getroffen, da man ja momentan so viel Zeit hat. Ändert sich der Beruf aber vom Homeoffice wieder in den Fulltime-Job realisiert man plötzlich, dass man sich vielleicht doch zu viel aufgeladen hat und eine langfristige Integration des Hundes in den Alltag nahezu unmöglich ist.

Aber wir als Menschen haben die volle Verantwortung für diese Lebewesen, sie sind vollkommen von uns und unseren Entscheidungen abhängig und sie sollen definitiv nicht zum Wanderpokal werden! 

Neben den Kosten, ist natürlich der Zeitliche Aufwand nie zu unterschätzen. Ich möchte hier trotzdem einmal eine grobe Kostenaufstellung für einen Siberian Husky liefern, die natürlich je nach Qualität der Produkte variieren kann. 

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Kostenaufstellung Siberian Husky Welpe

  1. Siberian Husky Welpe mit FCI Papieren (geimpft, gechippt, entwurmt mit EU Heimtierausweis und Gesundheitszeugnis) ~2000€

  2. Erstausstattung: 2-3 Näpfe (20€), Leine (20-50€)Halsband (10-30€)Geschirr (~40€), Spielzeug (~25-50€)Decke (20-40€)Bett (50-100€), Box (50-200€)Bürsten (15-50€), Schleppleine (50€), Kotbeutel (1-2€), Shampoo (20-50€), Krallenzange (15€)

  3. Futter im Monat: für Welpe etwa 30-50€, später Erwachsener Hund etwa 70-80€, je nach Futterart und Hersteller. Rüden brauchen z.B. etwa 1/4 mehr als Hündinnen.

  4. Kausnacks im Monat und Leckerlis (v.a. auf Naturbasis, getrocknet): 30-50€

  5. Hundeschule: pro Stunde etwa 10-20€, i.d.R. geht man 1x wöchentlich (40-80€ im Monat)

  6. Zugsportausrüstung: Dogscooter (500-1000€), X-Back (50€), Leine mit Rückdämpfer (30-60€)

  7. Tierarzt: nachimpfen mit 12 Wochen (ShppiL und Tollwut: je nach TA 50-80€), 1-2x jährlich entwurmen bzw Kotprobe (20-50€), Kastration ab 18 Monate (Rüde 200-350€, Hündin 300-500€).

  8. Hundehaftpflichtversicherung evtl mit OP Versicherung: 25-30€ monatlich

  9. Hundesteuer: je nach Gemeinde zwischen 10€ und  150€ jährlich

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einmalige Kosten: ~ 2500€ allein im ersten Monat:

Falls man noch einen Zwinger oder Zaun bauen muss oder bauliche Veränderungen machen muss, kommt dies noch hinzu und kostet ein paar tausend Euro.

Regelmäßige monatliche Kosten: ~200€, dazu kommen natürlich noch z.B. neue Leinen, ungeplante Tierarztbesuche (schnell mal 1500-3500€ falls eine OP nötig wird und wenn man keine OP Versicherung hat)

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4) Welche Linie ist für mich geeignet?

Der Siberian Husky hat ein weltweites Standard, unterschiedliche Prioritäten der Züchter haben jedoch dazu geführt, dass auf bestimmte Kriterien und Eigenschaften verstärkt selektiert wird. Dadurch sind zwei optisch unterschiedliche Richtungen in der Zucht entstanden-  das ist zum einen die Showlinie und zum anderen die Arbeitslinie. Die Showlinie wird sehr stark auf Merkmale selektiert, die wichtig für Hundeausstellungen sind, z.B. Fell, Gesicht, Rutenhaltung und Umgänglichkeit im Alltag, während die Arbeitslinie (oft leider nur primär) auf Leistung (Geschwindigkeit, Ausdauer) gezüchtet wird. Von einer Linie spricht man aber auch, wenn man z.B. über ein bestimmtes Kennel (einen Zwingernamen) spricht. Beispielsweise Innisfree, Karnovanda, Indigo, Sibersong, Vargevass, Kelim, Anadyr etc...

Beide Schläge finden seine Liebhaber- wir führen beide Linien, da beide unseren Geschmäckern und Vorstellungen entsprechen und wird eine Aufspaltung als kritisch betrachten. 

Für Familien eher geeignet sehe ich aufgrund der Selektionsunterschiede die Showlinie- wobei bestimmt auch die Arbeitslinie familientaugliche Vertreter hervorbringt. Dies ist auch eine Sache der Aufzucht beim Züchter und ist von Wurf zu Wurf unterschiedlich. Daher sind unsere Arbeitslinienwelpen bzw Mischungen aus Show- und Arbeitslinie ebenso für aktive Familien geeignet.

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Der primäre Unterschied zwischen den Linien ist auch ihr Aussehen: 

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Während die Showlinie sich sehr streng an die Vorgaben des Standards hält, vor allem bezüglich Proportionen und Ausdruck sowie "Schönheitsmerkmale" wie das Pigment, die Ohren, das Fell oder auch das tragen der Rute, werden solche Aspekte in der Arbeitslinie eher vernachlässigt, denn für die Halter liegt der Fokus auf der Arbeitsleistung, die der Hund bringt und nicht auf dem Erscheinungsbild des Hundes.

Ich sehe die Entwicklung beider Schläge aber als sehr kritisch- denn ein Siberian Husky, der aussieht wie ein Mischling, aber gut arbeiten kann, sollte nicht das Ziel sein, und auch kein Siberian Husky, der zwar wunderschön aussieht, sich aber nicht mehr korrekt fortbewegen kann und keine Arbeit mehr verrichten kann. Hier ist Balance das Zauberwort- etwas, was wir äußerst penibel versuchen umzusetzen. 

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5) Wie finde ich den passenden Hund für mich (Welpe/Erwachsen, Rüde/Hündin)?

Generell stellt sich zu erst einmal die Frage des Alters- soll es ein Welpe (2-5 Monate), ein Junghund (6-18 Monate) oder ein erwachsener Hund (18 Monate bis 6/7 Jahre) sein, oder vielleicht auch ein älterer Vertreter (ab 7-8 Jahre)? Alle Altersklassen haben Ihre Vor- und Nachteile, die ich im folgenden näher erörtern möchte. 

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Nun kommen wir zur Geschlechterwahl- viele sind der Meinung, dass eine Hündin leichter zu halten wäre, als ein Rüde. Das kann ich definitiv nicht bestätigen. 

Ein Siberian Husky Rüde ist tendenziell ruhiger, anhänglicher und auch leichter zu erziehen als eine Hündin. Zwar hat auch ein Rüde seine Nachteile, wenn z.B. viele läufige Hündinnen in der Gegend sind und sein Hormonspiegel dementsprechend hoch ist, sodass er viel markiert oder auch mal unkonzentriert ist, aber eine Hündin ist hier definitiv anstrengender. Das ist natürlich auch immer noch von Charakter und Persönlichkeit des Hundes abhängig! Eine Hündin ist oftmals zickiger, eigensinniger und eigenbrödlerischer als ein Rüde. Gerade auch in der 2x jährlich auftretenden Läufigkeit sind die Hündinnen schon einige Zeit vorher ziemlich zickig. Dies äußert sich aber hauptsächlich im Verhalten gegenüber anderer Hunde, da mag es schonmal zu kleinen körperlichen Auseinandersetzungen kommen, vor allem im Rudel. 

Da muss jeder für sich entscheiden, was man lieber in Kauf nimmt und welches Geschlecht einem besser zusagt. Generell haben beide Ihre Vor- und Nachteile, ein Nonplusultra gibt es leider nicht. 

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6) Checkliste vor dem Kauf

Vor dem Kauf sollten folgende Dinge zu 100% abgeklärt worden sein:

  • Ist jeder im Haushalt mit dem Kauf dieses/eines Hundes einverstanden?

  • Besitzen wir die Zeit, Motivation und das Verantwortungsbewusstsein uns täglich mind. 1-2 Stunden um den Hund zu kümmern?

  • Haben wir bereits Hundeerfahrung, wenn nein, wie möchte ich mir Wissen aneignen, um den Hund so gut wie möglich zu erziehen und zu halten?

  • Ist mein Haus/Wohnung/Hof das richtige, um dort einen Siberian Husky zu halten?

  • Wenn es ein Mietobjekt ist, habe ich die schriftliche Einverständniserklärung meines Mieters, dass ich  einen Hund halten darf?

  • Besitze ich die Konsequenz, einen Siberian Husky zu erziehen? 

  • Habe ich das Geld und das Verantwortungsbewusstsein, meinen Husky, sofort wenn es nötig ist, zum Tierarzt zu bringen und z.B. auch operieren zu lassen? 

  • Habe ich mich bereits in die Rasse eingelesen und weiß ihre Vor- und Nachteile und bin mir dessen bewusst, dass ich meinen Husky z.B. u.U. nicht von der Leine lassen kann, dass er jagt oder nicht sofort auf das hört, was ich ihm sage und er 2x jährlich Berge von Fell verliert?

  • Was mache ich, wenn es mit dem Hund nicht so wird, wie ich es mir vorstelle?

  • Wer kümmert sich um den Hund, wenn der Haupthalter krank wird oder verstirbt? 

  • Was füttere ich meinem Siberian Husky? 

  • Was mache ich, wenn der Hund öfter allein sein muss (wo bringe ich ihn unter, wie bringe ich es ihm bei, was mache ich, wenn er Dinge zerstört etc.)?

  • Was mache ich während des Urlaubs mit meinem Hund? Habe ich jemanden, der zur Not aufpassen kann oder nehme ich den Hund mit? 

  • Kann ich die nächsten 15 Jahre meines Lebens den Husky in meine Lebensplanung miteinbeziehen, ohne dass der Hund zu kurz kommt und ausgelastet wird?

  • Können Sie bei Bedarf auch mehrere Hunde halten?

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7) Was gibt es nach dem Einzug zu beachten?

​Nach dem Einzug Ihres Welpen, Junghundes oder auch erwachsenen/älteren Hundes ist es enorm wichtig, erst einmal Ruhe einkehren zu lassen. Sie sollten für mind. 1 Woche keinen Besuch empfangen, auch den Hund nicht zu Freunden/Verwandten mitschleppen oder gar zu anderen Hunden zum spielen bringen. Dies ist noch viel zu viel Stress für Ihr neues Familienmitglied!

In der ersten Woche geht es darum, den Hund erst einmal an sein neues Umfeld zu gewöhnen, dazu gehört Haus, Garten, der Tagesablauf und natürlich die Familie selbst. Der Hund muss lernen, wer sein "sicherer Hafen" ist, also der Rudelführer und welche Regeln allgemein gelten. 

Erst wenn diese Dinge für den Hund geklärt sind, kann er sich entspannen und man kann mit neuen Dingen wie Besuch oder fremde Hunde treffen beginnen. 

Zeigt sich der Hund auch hier gelassen und scheint bereits einen abgeklärten, neugierigen Eindruck zu machen, ist es Zeit, eine Hundeschule zu besuchen. Die Wahl der Hundeschule ist enorm wichtig, denn es gibt sehr viele, die sich mit Siberian Huskys nicht auskennen oder falsche Erziehungsmethoden anwenden. Daher schauen Sie sich am besten schon bevor Sie den Hund haben, einige Hundeschulen an und schauen Sie während der Trainingsstunde zu. Meistens sagt Ihnen Ihr Bauchgefühl schon, welche passen könnte. 

Enorm wichtig ist es, neben den Grundkommandos und der Leinenführigkeit auch die Sozialisation zu fördern. Daher sollte dies auch Bestandteil einer guten Hundeschule bzw. Welpenstunde sein. Freies, kontrolliertes Spielen ist gerade für Welpen und Junghunde enorm wichtig. Hierbei sollte immer Fachpersonal dabei sein, um bestimmte Situationen zu unterbinden und Hunde mit Fehlverhalten zu korrigieren. 

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Hier abgebildet ein schöner Vertreter der Showlinie- die Proportionen so wie im Standard beschrieben passen nahezu 100% perfekt. Das Gangwerk ist leichtfüßig und bildet das beschriebene "V". (Credits: Innisfree Kennels)

 

Probleme der Showlinie sind zum einen überlanges  bzw. dichtes Fell, kurze Beine, flache Pfoten bzw instabile Fesseln und steile Fronten sowie eine überwinkelte Hinterhand. Aber auch hier gibt es sehr viele verschiedene Linien durch die verschiedenen Zwinger und deren Selektion. Man kann also nicht alle über einen Kamm scheren und man muss als Rassekenner gut hinsehen.

Hier abgebildet ein sehr toller Verteter der heutigen Arbeitslinie mit nahezu perfekten Proportionen- je nach Kennel variieren diese natürlich im Aussehen sehr stark. Manche sehen eher der Showlinie ähnlich, wie dieser Vertreter aus Canada ( Credits: Manitou Crossing Kennels)

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Andere sehen aus wie Hounds, Alaskan Huskies und Mischlinge mit deutschen Schäferhunden. 

Probleme dieses Schlages ist vor allem der leider oftmals "schlechte" Typ, kurzes Fell mit wenig Unterwolle, schlecht angesetzte oder geformte Ohren, einen derben Gesichtsausdruck, generell eine zu große Körpergröße, schlecht getragene und geformte Ruten und manchmal auch Oberlinien, die in Richtung Karpfenrücken gehen. 

Welpe (2-5 Monate):

Vorteile:

- "unverbraucht"

- man kann sich den Hund so erziehen, wie man es für richtig hält.

-Frühe Vorbereitung auf zukünftige Aufgaben

- sensible Phase bis zur 12. Woche, man kann dem Welpen noch sehr viel beibringen

- verstärkte Bindung

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Nachteile:

- hoher Zeitaufwand in den ersten Wochen, da Stubenreinheit, beißen etc geregelt werden muss 

- bei schlimmen Vorfällen in der Sozialisations- und Juvenilphase sind diese "unlöschbar" und der Hund hat ein Trauma.

-Hier bereits gemachte Fehler ziehen sich über das Hundeleben lang hinfort, sofern kein Trainer korrigiert

- Nachimpfen und checken beim Tierarzt in der 12. Lebenswoche

Junghund (6-18 Monate)

Vorteile:

- Beherrschung von   Stubenreinheit + Kommandos 

- Training spefizischerer Dinge 

- erhöhte Lernfähigkeit gegenüber erwachsenem Hund

- komplett geimpft und gecheckt, man muss nicht zum TA laufen

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Nachteile:

- pubertäre Phase (in Frage stellen von Grenzen und Regeln sowie der Rangordnung)

- bereits gemachte Lebenserfahrung kann sowohl positiv als auch negativ sein

- 1,5-3 Jahre erhöhtes Vorkommen von Auftreten genetischer Erkrankungen

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Erwachsener Hund (18 Monate bis 6/7 Jahre)

Vorteile:

- Sicher im Auftreten

- Beherrscht diverse Kommandos, Leinenführigkeit + Stubenreinheit

- man sieht bereits, wie sich der Hund entwickelt hat 

- oft super für Hundeanfänger, die keinen Welpen wollen oder sich keinen zutrauen

- Gesundheitlich kaum mehr Überraschungen möglich (bezüglich Erbkrankheiten etc.)

- komplett geimpft und gecheckt, man muss nicht zum TA laufen

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Nachteile:

- Hund hat bereits einiges an Lebenserfahrung, was positiv aber auch negativ sein kann

- unerwünschte Verhaltensweisen können schwerer korrigiert werden als bei einem Junghund

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Älterer Hund (ab 7/8 Jahre):

Vorteile:

- sehr abgeklärt im Alltag, durch kaum etwas zu erschüttern

- ruhig und weniger aufgedreht, daher oft auch ohne Leine laufen möglich 

- sicher im Umgang mit anderen Artgenossen und Menschen 

- gesundheitlich kein Risiko mehr für Erbkrankheiten

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Nachteile:

- bald beginnende Wehwehchen bzw. Abnutzungserscheinungen z.B. Zahnprobleme

- lange Vorgeschichte (kann positiv und negativ sein)

- unerwünschte Verhaltensweisen sind schwer korrigierbar

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