Arwen war die unschuldigste, treuste Seele, die ich je kennengelernt habe. Sie kam als mein 3. Siberian Husky nach Kasya und Jenna zu uns nach Bayern aus dem Fernen Sachalin. 

Ich wollte damals eigentlich eine andere Hündin kaufen, doch wie es der Zufall will, ging diese Hündin zurück an den Züchter als dieser Wind davon bekam, und so wurde mir Arwen angeboten. Ich kaufte sie, ohne zu wissen, was ich eigentlich bekam- sowohl im Zuchttechnischen Sinn als auch als Hundehalter und Käufer- lediglich von einigen wenigen, nicht aktuellen Bildern. 

Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen- am 24.12.2017 um 23:30 holten wir sie vom Flughafen in München ab. Die Leute am Flughafen fragten mich, wie alt sie wäre, denn sie ist so brav für einen jungen Welpen. Ich war über diese Aussage überrascht, schließlich hatte ich ja eine fast 5 jährige Hündin gekauft. Als wir Zuhause ankamen, und sie das erste mal aus der Box holten, wusste ich, warum. Sie war bis auf die Knochen abgemagert, ein kleines, zerzaustes Hündchen, mit langen Krallen und dickem Fell zwischen den Pfoten, alte Wunden fanden sich an ihrem Körper und am Kopf fanden wir zwei alte Nähte. Ich fühlte mich hintergangen, und dieses kleine Häufchen Elend, was bei uns Zuhause erschöpft in dem großen Hundebettchen schlief, tat mir so wahnsinnig Leid... Aus Forschungssicht war ich bisher der Meinung, Hunde könnten nicht dankbar sein, aber Arwen war es. Sie blühte die nächsten Jahre bei uns sowas von dermaßen auf und war kaum wiederzuerkennen. Der fröhlichste, offenste, bravste und liebste Hund überhaupt. Ich werde ihren warmen Blick niemals vergessen, diese bernsteinfarbenen mit gold gesprenkelten Augen blickten einen direkt tief in die Seele und berührten mich in meinem Herzen oft zu Tränen. Diese Augen hat sie ihren Kindern und Enkeln vermacht, und ich werde ihr für immer dankbar sein, was sie für mich und meine Zucht getan hat. Sie hat mir wahnsinnig viel beigebracht, über Ausstellen bis hin zum guten Spaziergang, hin zu zuchtrelevanten Themen wie Deckverhalten und Co. 

Als ich sie aufgepäppeltet hatte und sie mich auch zu ersten Ausstellungen begleitete, war ich sprachlos, wie sehr sie sich für mich bemühte. Und sie zeigte mir, dass sie Welpen haben wollte und war eine tolle Stief-Ziehmutter für unseren A-Wurf von Jenna. 

Und als unser B-Wurf mit 2 wunderhübschen Welpen auf die Welt kam, ihr einziger und letzter Wurf bei mir, zeigte sie mir, mit wie viel Glück sie alles erfüllte (Arwen und ihre Tochter Jules im linken Bild). Dies sollte der letzte Wurf für sie sein, bei den Vorbesitzern hatte sie ebenso einen Wurf, bei dem Fotos des Grauens veröffentlicht wurden mit viel zu kleinen, mikrigen, ausgehungerten Welpen. Aber wie sollte sie auch in dem Zustand, indem sie zu uns kam, Welpen anständig versorgen können... Ich wollte, dass sie niemals wieder, wie bei den 4+ Vorbesitzern, die sie in ihrem kurzen Leben hatte, ausgenutzt werden würde einfach nur aufgrund ihrer Abstammung. Es gibt wenige Bilder von Arwen, weil sie dauernd herumgereicht wurde.  Unten findet ihr einen Auszug, die ersten 2 sind bei ihrem Züchter in Chile entstanden. Arwen starb schließlich durch Leber- & Organversagen durch die schlechte Haltung und Fütterung nahezu ihr Leben lang.  Ruhe in Frieden, meine geliebte Arwen, wir werden dich nie vergessen.